Das diabetische Fußsyndrom

Das diabetische Fußsyndrom (DFS) ist eine häufige Komplikation des Diabetes mellitus, die auf einer schmerzlosen sensorischen Neuropathie und/oder einer peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (PAVK) bei Diabetes mellitus beruht. Es entwickelt sich meist nach langjährig bestehendem Diabetes und wird durch eine unzureichend eingestellte Stoffwechsellage und genetische Faktoren begünstigt.

Die Pathogenese ist durch komplexe multifaktorielle Abläufe gekennzeichnet, bei denen insbesondere das gleichzeitige Bestehen einer diabetischen Polyneuropathie, einer diabetischen Makro- und Mikroangiopathie sowie einer immunologischen Inkompetenz im Rahmen der chronischen Stoffwechselentgleisung eine Rolle spielen.

Klinisch ist das diabetische Fußsyndrom durch folgende Befunde gekennzeichnet: schlecht heilende Erosionen der Haut, die sich insbesondere bei unzureichender Behandlung sehr rasch zu Ulzera (Malum perforans) und schließlich gangränösen Nekrosen entwickeln können, herabgesetzte Sensibilität und Schmerzempfindung, sowie schwache oder fehlende Fußpulse.

Die Schwere der Symptomatik kann mit der Wagner-Klassifikation bzw. der Wagner-Armstrong-Klassifikation erfasst werden.

Die Therapie richtet sich individuell nach dem Formenbild der Läsionen und den Risikofaktoren. Die Basistherapie besteht in Entlastung, Lokalbehandlung und optimaler Stoffwechseleinstellung. Ergänzend können angiographische Interventionen, systemische Therapien und ggf. Operationen erforderlich werden. Regelmäßige Untersuchungen der Füße, geeignetes, nicht drückendes Schuhwerk, regelmäßige podologische Behandlung und Schulung des Patienten sind wichtige Maßnahmen zur Prophylaxe.